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7. Sommerkabarett in Werneuchen

Nett gemeint

In Europa herrscht Aufbruchsstimmung - und das nicht nur bei rumänischen Langfingern: Die Österreicher gehen an ihre Grenzen, die Polen testen neue Regierungsformen, die Franzosen lassen es im Nahen Osten krachen und die Deutschen versuchen mit Pauschalisierungen den Überblick zu behalten.

Selbst Islamisten stellen fest, dass es in der Weltpolitik zurzeit nicht ganz koscher zugeht. Aber auch in einer Zeit, in der wir uns weder auf VW noch auf die FIFA verlassen können, gibt es Trost. Denn die Rufe besorgter Bürger, die Verschönerung von CO2 Bilanzen und der Niedergang der griechischen Demokratie haben eines gemeinsam: Sie sind nett gemeint.

Henning Ruwe und Michael Feindler sagen: Das ist immerhin ein Anfang. Die beiden Wahlberliner müssen es ja wissen. Sie haben schließlich weite Teile ihrer Jugend in Ahaus und Wuppertal verbracht. Bei dem einen Ort ist die Bezeichnung Stadt, beim andern die Architektur nett gemeint.

Wenn Ruwe und Feindler ironisch-bissig die politische Weltbühne betrachten und an die Wand spielen, versuchen sie stets nicht den guten Willen aus den Augen zu verlieren: Solange die NSA alle Daten speichert, müssen wir das nicht selbst tun. Und Menschen, die an der bayerischen Grenze abgewiesen werden, müssen Horst Seehofer nicht kennenlernen. Merkels Gerede von der Alternativlosigkeit war am Ende doch nur eine freundliche Warnung vor Leuten, die sich als Alternative für Deutschland verstehen. Und wenn die Jugend Kabarett macht, ist sie wenigstens weg von der Straße.

Hinweis: Sollte man im Laufe des Programms das Gefühl haben, das Dargebotene sei an einigen Stellen gemein, so tröstet hoffentlich die Feststellung: Es ist nett gemein.