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Täve in Werneuchen

Am 16.08. war Täve Schur in Werneuchen zu Gast und berichtete vor knapp 90 Zuhörern aus seinem Leben.

Gustav- Adolf Schur, so sein vollständiger Name, ist eine Radsportlegende. Er wurde 1958 und 1959 Amateur- Weltmeister, nahm erfolgreich an Olympischen Spielen teil (Bronze 1956 und Silber 1960), siegte zweimal bei der legendären Friedensfahrt, war jahrelang  Kapitän der DDR Nationalmannschaft im Straßenradsport und wurde 5x Sportler des Jahres.

Täve, wie er liebevoll von allen genannt wird, hat sich topp gehalten und fährt noch heute, mit 82 Jahren mehrmals in der Woche an die 60 Km mit dem Rad. Sein Zeitplan ist immer noch voll gefüllt, denn v,iele Menschen, Sportler und vor allem BO`s in allen Teilen Ostdeutschlands laden ihn ein und hören seine Geschichte und Geschichten.  Die haben nicht nur mit Radsport zu tun, denn Täve steht mit beiden Beinen im Leben. 1931 geboren, erlebte er als Kind und junger Mann die Schrecken des 2. Weltkrieges und der Naziherrschaft und sah in Polen als Radsportler die zerstörten Städte und die zerstörten Menschen. Er stellte sich auf die Seite derer, die den Kapitalismus als Urheber von Kriegen und der Zerstörung menschlicher Werte erkannt haben.  Er ist mit Herz und Seele ein Linker und zeigte das auch bei seinem Auftritt in Werneuchen. In seinem Heimatort bei Magdeburg, ist der rüstige Rentner noch immer politisch im Gemeinderat aktiv und stimmte dort  vor kurzem als Einziger gegen den Besuch der Bundeswehr- Werber in der Ortsschule.

In Werneuchen plauderte Täve über Missstände der aktuellen Politik, über Sport, Kinder und über gesunde Ernährung. Er ermutigte die Zuhörer, nicht den Verführungen der Neuzeit zu erliegen und bezog sich dabei auf unkontrolliertes Fernsehen, übermäßigen Handygebrauch und Vorsicht vor der Kaufhalle, in der zum Beispiel die Fleischfalle lauert. Und er forderte zum Stolz auf den Versuch der DDR auf , eine völlig neue Gesellschaft zu errichten. Er sagte: „ Erzählt besonders den Kindern, wie wir uns ernsthaft bemühten und wiedersprecht der einseitigen Darstellung über das Wesen der DDR durch bürgerliche Medien und durch die heutige Schule, die den Kinder sagen, DDR war Mauer, Stasi und Diktatur. Achtet auf Eure Enkel, damit sie nicht vereinnahmt werden können.“

Nach seinem Lebensbericht gab er den Interessierten noch Autorgramme. Viele hatten seine Biographie dabei und hatten nun endlich die Signatur. Ein Buch hatte schon ein Autogramm von 1959 und Täve veredelte mit dem Eintrag vom 16.08.2013 den Bericht über sein Sportlerleben.

Alle verabschiedeten Täve herzlich und wünschten ihm und seiner Frau, die ihn immer begleitet, viel Gesundheit  und Kraft. Ein schönes Gruppenfoto beschloss den gelungenen Abend.

 

Hans Buley

 

 

© Silke Wenk